Kleines Leben in großer Gefahr!

Aktuell häufen sie sich wieder: Funde kleiner Kitten, die eigentlich unbedingt noch zur Mutter ge-

hören und Muttermilch bräuchten. Allein, oft schon ausgekühlt, hungrig… Natürlich kann man diese nicht einfach sich selbst überlassen. Sie sind auf menschliche Hilfe angewiesen, aber es gibt ein paar sehr wichtige Punkte zu beachten, andernfalls geht so eine Rettung leider auch oft schief…


Wer also ein oder mehrere Kitten findet, sollte sich unbedingt vergewissern, ob noch mehr Kitten dort sind und die vorhandenen schnellstmöglich wärmen. Je nachdem wie alt die Babys sind, können sie die Körperwärme alleine nicht halten und kühlen Rasch aus. Eine handwarme Wärmflasche oder auch ein mit warmem Wasser gefüllter Gummihandschuh schaffen Abhilfe. Aufpassen, dass es nicht zu heiß ist!! Rotlicht trocknet hingegen aus und ist damit nicht zu empfehlen. 
Sollten sich Fliegeneier oder gar Maden auf den Kitten finden, müssen diese SOFORT und möglich vollständig abgesammelt werden! Dazu eignen sich Flohkamm oder noch besser Mascarabürstchen.

 

Nehmt schnellstmöglich Kontakt zu erfahrenen Tierschützern auf und bitte (wenn möglich) NICHT FÜTTERN! Ich weiß, dass Schreien der Kitten ist oft schwer auszuhalten, aber einmal verschlucken reicht, um eine tödliche Lungenentzündung zu verursachen!! Es ist also immens wichtig, dass man weiß, wie richtig gefüttert wird! Ein verschlucktes Kitten ist ein NOTFALL!
Allem voran, darf ein Kitten nie nie niemals auf dem Rücken liegend gefüttert werden!! Immer aufrecht, am besten sitzend oder stehend! Die Milch darf nicht rein „gedrückt“ werden. Die Kitten müssen saugen!
Auf keinen Fall Kuhmilch, Sahne oder irgendetwas anderes was keine Katzenaufzuchtsmilch  ist füttern. Auch keine Katzenmilch oder gar Säuglingsmilch für Menschen aus dem Supermarkt! Einzige noch mögliche Alternative wäre Ziegenmilch, wenn man sonst nichts bekommen kann. Wenn man kein geeignetes Fläschchen hat, eignen sich 1ml Spritzen (natürlich OHNE Nadel) aus der Apotheke.   An dieser Stelle aber nochmal der Hinweis, holt euch unbedingt Hilfe!!
Unsere Flaschenmütter bekommen immer wieder Kitten von Menschen, die es gut gemeint, aber leider nicht gut gemacht haben, wo sie dann oft nur noch Sterbebegleitung machen können. Das ist furchtbar traurig, Kräfte zehrend und unnötig. Natürlich schaffen auch die erfahrensten Stellen es nicht alle Kitten zu retten. Manchmal hat man einfach keine Chance. Aber im Moment des Auffindens liegt das kleine Leben eben erst mal in euren Händen und es verlässt sich auf euch!
WICHTIG: Dass heißt natürlich NICHT, dass die Kitten über mehrere Stunden nicht gefüttert werden sollen!! Aber wenn es nicht anders geht und ihr müsst selbst ran, informiert euch! Gebt nicht das erstbeste was euch einfällt und seid besonnen!! NUR Katzenaufzuchtmilch, NICHT auf dem Rücken liegend, OHNE Druck… Im Zweifel müsst ihr eine Nacht überbrücken, weil gerade niemand zu erreichen ist, aber dann findet ihr IMMER Hilfe. Also keine Alleingänge! Geht kein Risiko ein!

 

Wer Kitten selbst aufziehen will muss sich im Klaren sein, dass dies in der ersten Zeit bedeutet es alle 2 Stunden zu füttern, AUCH NACHTS!! Eine Amme ist nicht zu empfehlen, da man in der Regel nicht weiß, ob der Findling krank ist. Wenn man großes Pech hat, verliert man den dort vorhandenen Wurf dann auch noch. Auch eigene Tiere sollten fern gehalten werden.
Gefüttert werden sollte eine möglichst hochwertige Aufzuchtsmilch, sehr kleine Kitten brauchen zusätzlich Kolostrum. Ausmassieren ist Pflicht. Auch da sollte man wissen was zu tun ist!
Wie Eingangs gesagt besorgt euch UNBEDINGT kompetente Hilfe!! Beispielsweise in unten genannter Facebook-Gruppe oder beim örtlichen Tierschutz.

Kittenaufzucht ist anstrengend, nervenaufreibend und es kann von einer Minute auf die andere bergab gehen. Hat man dann keinen kompetenten Rat, ist es oft schnell schon zu spät...

 

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In dieser Facebook-Gruppe findet ihr kompetente Hilfe von erfahrenen Tierschützern und Flaschen-aufzuchtsstellen:

kätzische Handaufzuchten - Beratungsgruppe

 

Natürlich verfügt nicht jeder über einen Facebook Account. Dessen sind wir uns bewusst. Daher kann empfiehlt es sich direkt Kontakt mit dem örtlichen Tierschutzverein oder mit einer Tierarztpraxis aufzunehmen. Nicht immer sind letztere auch erfahren, was sie kleine Kätzchen angeht, aber in der Regel haben sie entsprechende Kontakte, an die sie ggf. weiterleiten können.

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Kommentare: 1
  • #1

    Maike (Montag, 31 August 2020 22:07)

    Ich finde hier Aufklärung sehr wichtig.und schliesse mich dem hier gelesenen an.
    Liebe Melanie ich bin sehr froh das es Menschen wie euch gibt, die unermüdlich ihr bestes geben um auch kleinen fkaschenkindern den bestmöglichen start ins lwben zu geben
    Den lesern möchte ich sagen nehmt es euch zu herzen. Flaschenkinder sind was besonderes und wundervolles.